Hintergrund: Auferstehung – "...sonst wäre euer Glaube sinnlos"

Jesu Auferstehung hat für das Christentum grundlegende und unverzichtbare Bedeutung. Paulus schreibt: "Wenn es keine Auferstehung der Toten gibt, ist auch Christus nicht auferweckt worden. Ist aber Christus nicht auferweckt worden, so ist unsere Predigt leer und euer Glaube sinnlos" (1 Kor 15,13 f). Der Glaube an die Auferstehung Jesu und die Auferweckung der Toten ist von Anfang Bekenntnis der Jünger und im Glaubensbekenntnis der Kirche, dem Credo, fest verankert.

 

Während im Alten Testament sich Aussagen über die Auferstehung der Toten erst spät finden, spiegelt das gesamte Neue Testament die einmütige Überzeugung von der schon geschehenen Auferweckung Jesu wider: Gott hat durch sein einzigartiges Handeln, indem er Jesus auferweckte, den Gekreuzigten gerechtfertigt (Apg 2,36); die Jünger werden durch den Auferstandenen zu Zeugen des Evangeliums "bis an die Grenzen der Welt" (Apg 1,8).

 

Im Glauben erfassbare Wirklichkeit

Die Auferweckung Jesu ist keine historisch beweisbare Tatsache, sondern eine nur im Glauben erfassbare Wirklichkeit (Mysterium), da sie nicht Rückkehr in eine empirisch nachprüfbare Daseinsform ist, sondern Übergang in die uns noch verborgene zukünftige Daseinsform bei Gott.

Darum gibt es weder unmittelbare Zeugen des Auferstehungsvorganges, noch ist der Auferstandene auf die Bedingungen objektiver Erkenntnis festlegbar.

 

Historisch greifbar ist lediglich die Veränderung der Jünger, die aus verängstigten Menschen zu mutigen Zeugen des Evangeliums werden und die einmütig bekennen: "Gott hat Jesus von den Toten auferweckt." Dieses gemeinsame und auch angesichts von Verfolgung und Tod durchgehaltene Glaubensbekenntnis führt zur Gründung der Kirche. Nicht ein Wunschdenken der Jünger ist Grund ihres Glaubens an den Auferstandenen, sondern dieser Glaube wird erst durch die Auferstehung begründet.

Die Erzählungen vom leeren Grab wie von den verschiedenen Erscheinungen sind selbst schon Bestandteil des Glaubenszeugnisses.

 

Quelle: Dorn, Anton Magnus; Eberts, Gerhard (Hrsg.), Redaktionshandbuch Katholische Kirche, München 1996.

Foto: Michael Bönte, Kirche+Leben